Hacker-Angriff auf Stromnetz bald auch in Deutschland?

Die Bedrohung durch Hackerangriffe wächst, auch für Energieversorger. Ein Cyberangriff kann ganze Landstriche lahmlegen, wie ein drastischer Fall in der Ukraine gezeigt hat. Viele Menschen stellen sich nun hierzulande die Frage: Wie gut sind die deutschen Stromnetze vor Cyber-Angriffen geschützt?

Stellen Sie sich vor, Sie wollen am 23. Dezember die letzten Weihnachtseinkäufe erledigen. Plötzlich fällt in der ganzen Stadt der Strom aus. Als das Stromnetz wieder funktioniert, erfahren Sie, dass außer Ihnen noch 102 weitere Städte im ganzen Land betroffen waren. Die Auswirkungen eines solchen gigantischen Stromausfalls im Winter, bekamen rund 700.000 Haushalte in der Ukraine zur Weihnachtszeit schmerzlich zu spüren. Bei Minusgraden fielen etliche Heizungs- und Kommunikationssysteme aus. Als Ursache bestätigten schließlich mehrere internationale Experten einen Hackerangriff.

Auch deutsche Energieversorger müssen sich schützen

 

In der deutschen Bevölkerung werden solche Ereignisse schnell relativiert: „Die deutschen Stromnetze sind viel moderner und stabiler als in der Ukraine“. Das stimmt aber nur teilweise. Denn auch wenn die Stromleitungen und Anlagen teilweise ein neueres Baujahr aufweisen als beispielsweise osteuropäische Pendants, sind sie deshalb nicht automatisch besser vor Cyberattacken geschützt. Hauptgrund für die zunehmende Anfälligkeit ist die zunehmende Digitalisierung, die auch vor dem Energiesektor nicht Halt macht.

Zertifizierung nach ISO 27001/27019 wird zur Pflicht

 

Immer mehr wichtige Schnittstellen unserer Energieversorgung wurden während der letzten Jahre digitalisiert. Aus diesem Grunde wurden die deutschen Energieversorger zur Zertifizierung nach ISO27001 bis spätestens Ende 2017 verpflichtet. So soll die Versorgungssicherheit der deutschen Stromnetze gesichert werden. Zudem müssen Sicherheitsvorfälle zukünftig sofort dem BSI gemeldet werden. Ein ähnliches Szenario wie in der Ukraine wird uns in Deutschland somit hoffentlich erspart bleiben.

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Quelle Titelbild: clipdealer