So unsicher sind Ihre Daten im Fitnessstudio

Wer einen Trainingsplan im Fitnessstudio erstellt, gibt hochsensible Daten preis: Verletzungen, Herzfrequenzen, physische Belastbarkeit etc. Umso erschreckender ist die Tatsache, dass Datenschutz in vielen deutschen Fitnessstudios kaum eine Rolle spielt. Die Mitglieder werden darüber jedoch im Dunklen gelassen.

Ein individueller Trainingsplan gehört für viele Hobbysportler zum Fitnesstraining wie die Bibel zur Kirche. Gleich zu Beginn der Mitgliedschaft wird der Trainingsplan erstellt und in bestimmten Zeitintervallen aktualisiert. Auf diese Weise helfen die Fitnessstudios ihren Mitgliedern, effizient und gesundheitsfördernd, ihre Trainingsziele zu erreichen. Den meisten Bürgern ist allerdings nicht bewusst, wie sensibel ihre Daten sind. Noch weniger wissen sie, was mit den Daten passiert, nachdem diese vom Fitnessstudio gespeichert werden.

Welche kritischen Daten sind das eigentlich?datenschutz fitnessstudio | fitnessdaten sicherheit | fitness-daten

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Eine kleine Aufzählung:
– Kontodaten zur Beitragsabbuchung
– Videoüberwachungsdaten
– Pulsfrequenz auf dem Laufband
– Reha-Training nach Verletzung
– Check-In/Check-Out-Zeiten
– Gewicht und Größe
– besuchte Internetseiten über das Studio-WLAN
– usw.

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Gravierende Mängel schon 2013

Anlass zur Sorge gibt eine Studie des Bayerischen Landesamts für Datenschutzaufsicht. Die Behörde stellte bereits 2013 erschreckende Defizite im Rahmen einer Prüfung von 100 Fitnessstudios fest. 90% der geprüften Fitnessstudios begannen infolge des Prüfungsanschreibens überhaupt erst mit der Datenschutzumsetzung im Sinne gesetzlicher Anforderungen. 70% antworteten nicht einmal innerhalb der ersten entsprechenden Frist.

Digitalisierung als Chance – und als Problem

Die zunehmende Digitalisierung der Fitnessbranche hat die Herausforderungen an den Datenschutz noch einmal vergrößert. Der Weltmarktführer Technogym bietet mit der „Wellness Cloud“ Mywellness die Möglichkeit, nicht nur im Fitnessstudio auf die Daten zuzugreifen. Mit mobilen Apps kann man auch per Handy, Tablet oder Smart TV seine Trainingsfortschritte verfolgen – egal ob im Sportstudio, im Job, daheim oder im Urlaub auf den Bahamas.

Der Haken: Sämtliche Daten landen auf Servern in Italien. Einen Hinweis darauf sucht man in den Mitgliederverträgen vieler Fitnessstudios vergebens. Dabei wären besonders Fitnessstudios gut beraten, wenn sie mehr Wert auf Datenschutz legen würden. Die Strafen für Verstöße gegen Datenschutzvorschriften liegen schnell im fünfstelligen (!) Bereich, wie ein Blick in §43 BDSG verrät.

Somit bleibt zu hoffen, dass es nicht erst einen großen Datenschutzskandal benötigt um das Bewusstsein für den Datenschutz sowohl bei Fitnessstudios als auch bei den Mitgliedern zu erhöhen.

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